Wer zieht ins PIER 56 ein? Seit dem Richtfest hat sich vieles weiterentwickelt. Die Fassade wird angebracht, Fenster werden montiert …. Wer uns auf Social Media folgt, erinnert sich bestimmt an Karin Kretzer, die uns beim Richtfest voller Vorfreude durch die Baustelle geführt und gezeigt hat, wo sich welcher Raum der BRICKMAKERS AG befindet wird. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung individueller Software und digitaler Geschäftsmodelle mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit spezialisiert und wird zu den ersten gehören, die ins PIER 56 einziehen. Wir haben daher ihre Vorständin in der Koblenzer Altstadt besucht.
(Karin Kretzer)
Liebe Karin, warum ist das PIER 56 interessant für euch?
Wir sind zwar vielen als Software Partner bekannt, doch unser Fokus liegt bei Nachhaltigkeit. Unserer Gründer und Vorstandsvorsitzender, Timo Ziegler, hat sich schon früh gewünscht, dass die Firma CO2-neutral wird. Also nicht nur, dass wir mit unseren digitalen Projekten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, sondern auch, indem wir uns an die eigene Nase fassen. Da passt die Bauweise des PIER56 samt ihrer Nachhaltigkeitsaspekte perfekt zu unseren Werten. Für mich persönlich hat der Umzug zusätzlich einen Fun Fact: Früher war ich im DICE tätig, dem Innovation Center der Debeka, und danach im TechnologieZentrum Koblenz. Wenn wir ins PIER56 einziehen, werde ich quasi in allen Gebäuden hier im Mosel Valley gearbeitet und somit Vergleichswerte haben. (lacht)
Demnach kennst du bereits auch die Vorzüge des Standortes?
Richtig. Die direkte Nähe zur Universität ist uns sehr wichtig. Als BRICKMAKERS sind wir sehr gut mit den Hochschulen der Region vernetzt. Nicht zuletzt durch unser Aufsichtsratsmitglied Nadine Kammerlander von der WHU. Doch auch zur Uni und der Hochschule auf der Karthause pflegen wir gute Kontakte. Uns ist wichtig, den Wirtschaftsstandort zu stärken. So möchten wir zum Beispiel unseren Kund:innen und Partner:innen Workshops anbieten sowie Begegnung schaffen. Diesbezüglich ist das PIER56 sehr charmant.
Stimmt es, dass das TechnologieZentrum Koblenz mit der Geschichte der BRICKMAKERS AG verwoben ist?
Genau. Zwar bin ich noch nicht so lange an Board, aber einen Teil der Geschichte habe ich aus der Ferne beobachtet. 2010 wurde BRICKMAKERS als GmbH gegründet, heute haben wir um die 90 Mitarbeiter und diese werden mittlerweile an unseren Gewinnen beteiligt. Das TZK war ein wichtiger Teil unseres Weges und ebnete uns als Zuhause den Start. Nicht zuletzt auch aufgrund des Miteinanders mit Gleichgesinnten, die ebenfalls den Standort voranbringen wollten.
Gehen wir etwas genauer auf das Thema Nachhaltigkeit ein. PIER56 wird nach der höchsten Baustandart KFW40 NH nachhaltig errichtet. Inwiefern passt das zu den BRICKMAKERS?
Ich mag diese Frage, weil das im Grunde schon immer ein Thema bei uns war. Als ich vor einem Jahr in unsere aktuellen Räumlichkeiten kam, erkannte ich, was die Menschen alle miteinander verbindet. Software ist ein Riesenhebel und nicht zwingend Selbstzweck. Wir haben wahnsinnig gute Entwickler:innen und sehr smarte Menschen in allen Bereichen, aber was viele eint, ist der Wille, einen Beitrag fürs Gemeinwohl zu leisten. Implizit war das bereits so, dieses Jahr haben wir uns dafür entschieden, dies auch explizit zu machen und unsere Workforce dem Thema Nachhaltigkeit zu verschreiben.
Viele denken bei Nachhaltigkeit ja direkt an Regularien, Nachteile und lange Reports. Wir glauben hingegen, dass in den meisten Branchen gerade Digitalisierung und Veränderung der Geschäftsmodelle der Schlüssel zu Erfolg und Zukunftsfähigkeit sind. Deshalb passt das so gut zusammen: Software mit Impact, ein Neudenken alter Geschäftsmodelle und der Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Kannst du ein Beispiel dafür nennen, wie ein Business-Modell überarbeitet werden kann?
Wir haben unterschiedliche Projekte, unter anderem im erneuerbaren Energiesektor oder Maschinenbau. Zu unseren Herzensprojekten zählt zum Beispiel Project Wings. Sie bauen in Indonesien ein Recyclingdorf. Eine Möglichkeit von digitalen Geschäftsmodellen bei nachhaltigen Konzepten ist das Thema Verzicht. Vielleicht kennst du das aus Hotels: Ich verzichte auf den Service, dass jeden Tag mein Zimmer aufgeräumt wird und neue Handtücher gebracht werden und bekomme dafür einen Gutschein an der Bar. Project Wings realisiert das mit den WingsCoins komplett digital per App. Das ist bequemer für den Gast und ermöglicht dem Hotel eine bessere Planung von Einsätzen auf den Etagen. Mit jeder Abbestellung einer Leistung wird ein Teil gespendet, und wir bekommen einen kleinen Anteil davon für die Entwicklung und den Betrieb der WingsCoin-App.
Gibt es neben Verzicht noch weitere Möglichkeiten?
Ja, Aufklärung zum Beispiel. Als Energiezulieferer kann man transparent darauf hinweisen: Es gibt unterschiedliche Tageszeiten, in denen Strom unterschiedlich teuer ist. Apps und neue Technologien können dafür genutzt werden, um das für den Endverbraucher sichtbar zu machen und Strom oder die Wärmequellen abzurufen. Es gibt ein schönes Beispiel dafür, wie das produzierende Gewerbe von Elektrogeräten und Heizkörpern umdenken kann. Ein Unternehmen verkauft zum Beispiel nicht mehr Heizungen, sondern Wärme. Eigentlich logisch. Denn wer möchte wirklich das Ding besitzen? Wir alle wollen es doch bloß warm haben.
Wie hat das Team auf die Nachricht vom Umzug ins PIER56 reagiert?
Das war noch vor meiner Zeit, aber ich weiß, dass viele mitfiebern und Fotos in unserer WhatsApp-Gruppe teilen, wenn sie an der Baustelle vorbeilaufen. Unser Team verfolgt auch mit, was in Social Media dazu gepostet wird.
Auf dem Richtfest hast du erwähnt, dass ihr Hundehaltern besondere Arbeitsplätze bieten werdet. Gibt es besondere Bedürfnisse seitens des Teams?
Auf jeden Fall. Bis dato gilt in unseren hiesigen Räumen ein Hundeverbot. Das hat mit den großflächigen Büros und der Tatsache zu tun, dass es auch Mitarbeiter:innen gibt, die Angst vor Hunden oder eine entsprechende Allergie haben. Wir nehmen auf alle Interessengruppen und Bedürfnisse Rücksicht. Im PIER56 werden wir die Möglichkeit haben, Büroräume für Menschen mit Hund zu schaffen.
Wir freuen uns grundsätzlich darüber, dass wir schon im Vorfeld selbst gestalten dürfen. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Workshop-Räume ist gute Planung wichtig.
Als BRICKMAKERS habt ihr euch bereits am aktuellen Standort intensiv mit moderner Raumgestaltung befasst. Konntet ihr dabei Erkenntnisse gewinnen, die euch nun weiterhelfen?
Natürlich. Wir haben hier in der Altstadt vieles umgebaut, Umfragen bei unseren Mitarbeiter:innen durchgeführt, alles konzipiert und sogar ein Gebäudeteil angeschlossen, um uns erweitern zu können. Über die Jahre hat sich hier viel weiterentwickelt. All diese Erfahrungen, was gut funktioniert und was nicht, möchten wir hierher mitnehmen und denken dabei auch nachhaltig. So werden wir einen Teil der Sachen mitnehmen, wie zum Beispiel unsere gut konzipierte Küche, aber auch unsere Schreibtische, Stühle und Pflanzen werden hier mit uns einziehen. Unsere Erfahrung hat uns gelehrt, dass es gut ist, zuerst einzuziehen und dann zu schauen, was noch und an welcher Stelle benötigt wird. Das entspricht auch unserer Fehlerkultur. Wir gehen gerne iterativ vor und ehrliches Feedback ist selbstverständlich.
Gibt es etwas, worauf ihr euch ganz besonders freut?
Die Aussicht und die Terrasse. Wir beziehen ja das Erdgeschoss und haben auch Räume im ersten OG. Wir möchten künftig mehr Veranstaltungen organisieren und Gemeinschaftsräume sind uns sehr wichtig. Auf die Begegnungsorte freuen wir uns schon sehr. Und wir haben eine Menge kreativer Ideen, die zu unserem Motiv passen, den Bricks. Dazu muss man nämlich wissen, dass wir alle gerne Spiele spielen. Brettspiele, Pen&Paper …. Das zelebrieren wir regelrecht. Ich liebe es, in einem Unternehmen zu arbeiten, in dem ich Witze und Anspielungen zu Harry Potter, Star Trek oder Star Wars mache und verstanden werde. (lacht)
Liebe Karin, vielen Dank für das Gespräch. PIER56 freut sich auf die Brickmakers.
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