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  • Writer's pictureAlexandra Klöckner

Fundament für die Zukunft - Interview mit Mario Bauer, Geschäftsführer der DEISEN GmbH

Updated: Aug 28

"Wir bauen aufs Team", heißt es beim Familienunternehmen DEISEN GmbH -Bauunternehmung. Die Spezialisten für Rohbau und Schlüsselfertigbau haben dafür gesorgt, dass PIER 56 steht. Und nicht nur das: Ihre Arbeit hat auch Einfluss auf das Aussehen von Wänden und Decken im Inneren des Gebäudes. Hierfür kamen innovative Methoden zum Einsatz. Um mehr zu erfahren, haben wir Geschäftsführer Mario Bauer zum Gespräch im TechnologieZentrum Koblenz getroffen. Seine Geschichte steht für den Charakter dieses Standortes.



Herr Bauer, Sie sind vielen aus der IT-Branche bekannt und nun im Baugewerbe tätig. Wie würden Sie DEISEN beschreiben?

Wir sind ein traditionsreiches Unternehmen im Wandel zur Digitalisierung im Bau. Bei DEISEN hat man nicht zuletzt durch den technikaffinen Gesellschafter Ewald Endris von Anfang an zukunftsorientiert gedacht. Die Firma war immer in Eigentümerhand und ist ab den 1990er Jahren stark gewachsen. Krankheitsbedingt hat er die Firma seiner Tochter überlassen und sie hat die Geschäftsführung an mich übergeben. Dafür bin ich dankbar und liebe meine Arbeit mit dem erfahrenen und motivierten Team.


Welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?

Wertschätzende Kommunikation zwischen den Menschen, Digitalisierung und unsere Fokussierung auf Rohbau und Schlüsselfertigbau. Das sind unsere Stärken. Wir hatten auch tolle Projekte in der Optimierung von bereits bestehenden Gebäuden, wie dem Koblenzer Theater. Doch unser Fokus ist der Neubau.


Das trifft auf PIER56 zu. Was verbindet Sie mit diesem Neubau?

Es ist mein Herzensprojekt. Ich hatte früher im TechnologieZentrum Koblenz ein eigenes Start-up und wusste daher, dass schon lange der Wunsch bestand, nebenan ein weiteres Gebäude zu bauen. Als ich 2022 bei DEISEN einstieg und wenig später erfuhr, dass die Pläne hier konkreter werden, wusste ich sofort: Diesen Auftrag will ich für DEISEN haben! Ich konnte die Ausschreibung kaum erwarten und erklärte intern meinen Bezug dazu. Gerne hätten wir mehr angeboten, aber die Ausschreibung bezog sich nur auf den Rohbau. Ich freue mich sehr, dass wir den Auftrag erhalten und umgesetzt haben. Auch das Feedback von außen ist großartig. “Mega, dass jemand, der über 10 Jahre im TZK war, nun mitverantwortlich ist für das große Projekt nebenan!”


Wie war Ihr Weg vom Start-up zu DEISEN?

2010 habe ich gegründet und war mit “Alphajump” im TZK ansässig. Das war und ist der perfekte Ort für Gründer und junge Unternehmen. Wir hatten Erfolge und sind gewachsen. Als wir 2019 gekauft wurden, blieb ich noch weitere anderthalb Jahre in der Firma, doch irgendwann zogen wir um. Den Kontakt hierher habe ich aber immer beibehalten. Nach der furchtbaren Flutkatastrophe an der Ahr habe ich mit einigen anderen ein Online-Portal geschaffen, um den Wiederaufbau zu unterstützen. Die Adresse unserer Beteiligungsgesellschaft wurde das TZK. Durch das Projekt ergaben sich für mich Kontakte zur Baubranche und ein halbes Jahr später kam ich zu DEISEN. Deshalb bin ich weiterhin immer wieder hier vor Ort und nutze die Räumlichkeiten des TechnologieZentrums als Rückzugsort für meine Fokuszeit oder für kleine Workshops mit meinem DEISEN-Team.


Was ist das Besondere am TZK?

Hier bekommt man alles gestellt und kann sich auf seine Arbeit und den Aufbau des Unternehmens konzentrieren. Das habe ich immer genossen. Auch die Nähe zur Universität ist entscheidend. Wir haben oft und gerne mit Werkstudenten gearbeitet. Solche Kontakte werden auch für die Mieter im PIER56 möglich sein. Dann wird hier ein Austausch zwischen Start-ups, Wissenschaft und den bereits erfahreneren Unternehmen ausgeweitet. Großartig.


Betrachten Sie PIER56 als Stärkung der Region?

Ja. Wir haben in Koblenz und Region Erfolgsgeschichten und müssen dafür sorgen, dass uns diese Unternehmen nicht abwandern. Zeitgleich gibt es tolle, etablierte Unternehmen etwas außerhalb, die mit dem PIER56 eine Möglichkeit bekommen können, auch an diesem Austausch teilzuhaben. Das wünsche ich mir zum Beispiel ganz konkret für DEISEN. Ein Büro hier wäre für uns und unsere Werkstudenten von großem Vorteil. Denn unser Standort in Boppard Buchholz ist für die Studierenden ziemlich weit weg. Unser Team für Projektmanagement, Personalentwicklung und Digitalisierung würde sehr gut ins PIER56 passen.


Interessanter Gedanke. Damit würde man sowohl Studierenden als auch Start-ups Einblicke in Traditionsunternehmen bieten.

Richtig. Das würde die Weiterentwicklung fördern und wäre absolut im Sinne des Wirtschaftsstandortes. DEISEN ist ein Traditionsunternehmen, in dem man einen tollen Beitrag leisten kann und dabei von moderner Technologie profitiert. Wir haben bereits mehrere Werkstudenten: einen Wirtschaftsinformatiker von der Universität und zwei Bauingenieure von der Hochschule. Das ist immer eine nachhaltig wertvolle Erfahrung für beide Seiten.


Das würde auch für eine Vielfalt an Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen sprechen. Warum sind Werkstudenten so wichtig?

Sie bringen neue Dynamik rein. Vielleicht denken einige, dass Werkstudenten günstige Mitarbeiter sind, aber in Wahrheit investiert man auch viel in diejenigen, ohne zu wissen, ob sie später im Unternehmen bleiben. Insofern geht es um wesentlich mehr als das. Werkstudenten lassen komplett anderes Denken in die Firma einfließen und sorgen für neue Blickwinkel. Sie bekommen die Möglicheit, bei uns anzuwenden, was sie im Studium lernen und wir profitieren davon. Das ist ein Gewinn für beide Seiten. Bei uns bekommen sie eigene Aufgaben und Verantwortung. Hier räumt keiner für uns auf oder putzt die Kaffeemaschine, sie alle haben einen vollwertigen Arbeitsplatz.


Man merkt, dass Ihnen Mitarbeiter am Herzen liegen. Hat das mit Ihrem ehemaligen Start-up zu tun?

Alphajump war eine Recruiting-Plattform, insofern ja. Wir haben damals mit Studenten- und Absolventen-Rekrutierung angefangen. Das funktionierte als Matchingportal, ähnlich einer Partnerbörse, aber fürs Business. Nach dem Motto: Zu wieviel Prozent passen Bewerber und Unternehmen zusammen? Uns ist damals gelungen, Familienunternehmen besser zu positionieren.


Welche Erkenntnis aus dieser Erfahrung setzen Sie heute bei DEISEN ein?

Ich habe damals unter anderem gelernt, dass der entscheidende Schlüssel zu Leistungsfähigkeit im Unternehmen zufriedene Mitarbeiter sind. Das Setting muss stimmen. Grundsätzliche Prozesse, Verantwortungsstrukturen. Bei DEISEN sind wir auf dem richtigen Weg. Auf unseren Bannern steht nicht grundlos: “Wir bauen aufs Team!” Wer Spaß bei der Arbeit hat, ist leistungsfähiger.


Sie haben damals gesehen, was andere richtig oder falsch machen und wenden das Wissen nun selbst an.

Richtig. Ich habe gesehen, wie wichtig es ist, dass Arbeitgeber ihre Hausaufgaben machen und sich positionieren. Sie müssen wissen, was sie haben und wie sich das Unternehmen definiert. Ansonsten bekommen sie keine Mitarbeiter. Eine der entscheidendsten Aufgaben eines Geschäftsführers ist, Menschen zu motivieren.


Sie haben jahrelange Erfahrung in der IT. Wie ist die Baubranche?

Der Bau ist traditionsreich, robuster und rauer, aber es ist für mich die interessante Herausforderung, die Kommunikation zu verändern. Ich möchte die kundenorientierte Kommunikation fördern und optimieren. Den Bau von PIER56 betreffend setzen wir zum Beispiel eine Software ein, die ein digitales Bautagebuch ermöglicht, das mit Bildern verknüpft wird. Der Bauherr kann tagesgenau sehen, wie die Baustelle funktioniert.


Fortschrittlicher Kundenservice. Was ist sonst noch im Wandel?

Preise und Transparenz. Nach meinem Dafürhalten ist im Bau nicht das Angebot vorneweg entscheidend, sondern letztlich der Gesamtpreis. Oft wird nämlich während der Bauzeit Geld verbrannt. Mit Transparenz erreichen wir jedoch, die Kosten im Überblick zu behalten. Liegt plötzlich eine Herausforderung vor, so wird diese sofort kommuniziert und nicht liegengelassen. Denn dazu muss man wissen, dass eine Baustelle pro Tag sehr viel Geld kostet und Zeit daher ein entscheidender Faktor ist. Allein schon die Mieten für Kran und Bagger führen schnell zu hohen Summen.


Geben Sie uns einen kleinen Einblick. Wer macht was auf dieser Baustelle?

Wir haben eigene Poliere vor Ort, die den Zeitplan und alles überwachen. Auf dem Bau gibt es eine Hierarchie. Es gibt Bauarbeiter sowie Helfer und der Polier schreibt das Bautagebuch. In dem Fall ist Frank Otto der Polier, ein sehr erfahrener und langjähriger Mitarbeiter von DEISEN. Er überprüft die Wertigkeit der Werkstoffe und pflegt zu jedem Kontakt, auch zu den Unternehmen, die nach uns kommen. Auch mit dem Planer arbeitet er zusammen, der gemeinsam mit dem Bauleiter zu technischen Absprachen auf die Baustelle kommt. Der Bauleiter ist nicht täglich vor Ort, sondern verfolgt alles übers digitale System mit und kommt für Rücksprachen oder Baubesprechungen mit dem Bauherrn und Planer vorbei, um den jeweils aktuellen Stand zu besprechen. Bauleiter haben in der Regel nicht nur eine Baustelle. Unser Bau- und technischer Leiter hier ist Jens Schwabenland.


Was sind die Herausforderungen im Rohbau von PIER56?

Zu den Besonderheiten gehört der Sichtbeton. Es ist nicht einfach, den Beton richtig herzustellen, damit er so aussieht. Das muss der Polier im Blick behalten. Ob Säulen, Wände oder Decken - wir setzen hier innovative Methoden ein. Zum Beispiel beim Deckenschalungssystem werden bei PIER56 die modernsten und effizientesten Geräte eingesetzt.


Vielen Dank für das Gespräch, Herr Bauer.


Haben Sie Fragen zum Unternehmen DEISEN? Dann finden Sie auf deisen.de weitere Informationen oder können sich an info@deisen.de wenden.


Zusätzliche Einblicke, wie Fotos und Videos zum Interview, findet man in den Accounts von PIER 56 auf LinkedIn und Instagram.

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